
Alice Phoebe Lou
Losgelöst von den Hypes ihrer Zeit, abseits jeder monetären Logik verfolgt Alice Phoebe Lou eine eigene Vision moderner Songwritingkunst. Seit nunmehr zehn Jahren beweist die Sängerin aus Südafrika Album für Album, dass sie imstande ist diese zu realisieren und sich dabei in ihrem Handwerk konsequent weiterentwickeln kann. Vom Klang gewordenen Sternenhimmel auf „Orbit“ (2016) über das lyrisch vielschichtige Traumtagebuch „Glow“ (2021) bis zu ihrer halbstündigen Konzeptarbeit „Shelter“ (2023) gelingt es ihr nicht nur einen ganzen Reigen mannigfaltiger Einflüsse für sich zu nutzen – von Jeff Buckley bis Lou Reed, von Angel Olsen bis Bob Dylan. Mit einer singulären Stimmfarbe, beeindruckendem Spektrum und idiosynkratischen Arrangements zeigt sie sich außerdem imstande, diese Inspirationsquellen anzuzapfen, ohne ihren Stil zu verwässern. Dass sie mit Kompositionen wie dem sepiafarbenen Hexen-Pop von „Witches“ oder der surrealen 60s-Walzer-Fusion „Open My Door“ zwischenzeitig Millionen von Streams auf einschlägigen Plattformen einheimst und zum Liebling der Feuilletons avanciert, ist wohl eine der wenigen Gerechtigkeiten in diesen Tagen. Mit dem sechsten Album „Oblivion“ (2025) schlägt sie die nächste Seite ihres Schaffens auf und präsentiert eine Song-Schatulle voll persönlicher Geschichten, die es bislang nie auf ein Album geschafft haben. Einen ersten Einblick gibt es dort, wo ihre Laufbahn begann: Bei uns.