
Annie-Claude Deschênes
Eigentlich wollte sie nur eine kreative Pause einlegen, sich um ihr Kind kümmern, Permakultur studieren. Dann kam die Pandemie und Annie-Claude Dêschenes war gezwungen ihren kreativen Schaffensdrang anderweitig zu kanalisieren. Ein Glück, denn daraus entsteht über Jahre in minutiöser Feinarbeit das erste Soloalbum der sonst als Frontdame der kanadischen Dance-Punk-Formation Duchess Says bekannten Sängerin. „Les manières de table“ (2024) ist eine Konzeptarbeit zwischen Art Pop, Coldwave und Minimal Synth, zu der sie vor allem durch Geräusche am Essenstisch inspiriert wurde. Löffel in einem Glas, Messer und Gabel auf Tellern, ein Anruf für eine Reservierung in einem Restaurant – das kulinarische Grundthema durchzieht den düster verführerischen Sound dieses Albums von Anfang bis Ende. Nur logisch, dass sie ihre Konzerte in eine Mixtur aus Live-Performance und Dinner verwandelt und so gekonnt mit Erwartungshaltungen spielt. Experimentell, multimedial und alle Sinne ansprechend, wird sie auch im September bei uns eine außergewöhnliche Show darbieten, die Raum für Interpretationen lässt.