Im Kern ist BED ein queeres Projekt, das Eklektizismus als modus operandi für die Realisierung eigenständiger Soundideen erachtet. So weit, so gut. Doch zeichnet sich die Musik des argentinischen Bassisten Sol Astolfi, des chilenischen Sängers Nicolás Astorga und der deutschen Gitarristin Ema Schiller nicht nur durch die Verquickung von Shoegaze und Post-Punk, von Dream Pop und säurehaltigen Ambient-Flächen aus. Es sind vor allem konzeptionelle Kniffe, die von den bewusst androgynen Vocals über die lyrischen Coming-Of-Age-Tropen bis zum rauschartigen Sounddesign eine Reihe sich ergänzender Ausdrucksmöglichkeiten verbinden. So wie sich Identitäten und das eigene Selbstverständnis verändern, changieren BED zwischen audiovisuellen Ästhetiken des Sich-Verlierens und Wiederfindens. Das diesjährige Debütalbum „everything hurts“ (2025) folgt dem Prinzip von Leben und Leiden, das die Krisen der eigenen Biografie als Ausgangspunkte für selbstbestimmte Veränderungen zu begreifen sucht. Nachdem sie im Juni in der Kantine am Berghain schon eine spektakuläre Release Show abgeliefert haben, kommen die Drei im September auch zu uns nach Hamburg.