
CARSICK
Als Schnapsidee gechannelt, packen sich Carsick während einer feucht-fröhlichen Pub-Nacht im Herbst 2021 zusammen. Schon die erste Single „Muzzle“ (2022) crasht mit unverblümter No-Fucks-Given-Attitüde in die britische Musiklandschaft und zeichnet von BBC Radio 6 über Noizze bis Distorted Sound Mag für etliche Nackenprobleme verantwortlich. Denn egal ob live on stage oder in der Feierabend-Playlist, es geht nicht anders: beim lustvoll hingejammten Punk-Rap ihrer Debüt-EP „Drunk Hymns“ (2023) ist Widerstand zwecklos und flexibles Kopfnicken das Gebot der Stunde. Live-Sessions bei der BBC, legendäre Gigs von Köln bis Berlin und eine zweimonatige Headliner Tour durchs UK später haben sich Carsick als legitime Reformer dieses in den 90ern entstandenen Sounds etabliert. Irgendwo zwischen nostalgischen Indie-Rock-Vibes, dem Post-Punk-Revival der Windmill Scene und Hip-Hop-Elementen zocken sich die vier Hype-Biester folgerichtig über die Bühnen Europas und droppen einen Banger nach dem anderen. Zuletzt demonstrieren das grandios groovende „Pub Watch“ und der Feel-Good-Hit des Sommers „Backseat“, dass sie diese Songwriting-Qualitäten wie aus dem Effeff beherrschen und in neue Formen bringen können. Das Resultat bleibt immer dasselbe: Eine der intensivsten Konzerterfahrungen der Gegenwart.