Creams
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Creams

Electronic/Live
Pop
GE
US

Ganz ungeniert bastelt sich Natia Tchitchinadze während der Pandemie ihren eigenen musikalischen Style zusammen und jagt die Bestandteile gleich mehrfach durch postmoderne Filtersysteme. Zunge raus und Kippe an, kinky Outfits und Deadpan-Timbre im Anschlag – schon ist das Creams-Rezept auf den Weg gebracht und bereit für weitere Modifications. Laut eigener Aussage ist dieses auf „dark pop on a highway“ ausgerichtet und in der Tat lässt sich damit eine düster pulsierende EP á la „Sleep On Me“ (2021) ebenso gut umschreiben wie die etwas reduziertere und Hip-Hop-lastigere Nachfolgerin „PIE“ (2023). Doch unter und hinter allem, was Creams bislang so getrieben hat, sind auch Spuren von Synthpop und Witch House, von Darkwave und alternativem R&B zu erschnuppern. Auch das macht den geradezu erotischen Styleshake der Georgierin besonders süß und ja, creamy im besten Sinne. Dass sie letztes Jahr mit dem „Kordz-Remix“ ihrer Single „Need To Talk“ hunderttausende Streams auf einschlägigen Plattformen abgesahnt hat, demonstriert wie sie sich langsam, aber stilsicher vom Geheimtipp zum gefragten Festival-Act entwickelt. Also nicht schlafen: bei uns seht ihr sie zuerst.

Image: Ana Vardi
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