
Gaia Banfi
Wie Erinnerungen, die im Nebel der Vergangenheit verschwimmen aber einst identitätsstiftend waren, sind die Klanggemälde von Gaia Banfi zugleich äußerst einprägsam und ephemer. Mit ihrer kühlen elektronischen Produktionsweise, die an isländische Künstlerinnen vom Schlage einer Emiliana Torrini erinnert, und pastoraler italienischer Romantik entwirft sie Musik von außergewöhnlicher Intimität. So zeigt das kürzlich veröffentlichte Debütalbum „La Maccaia“ (2025) eine begnadete Sängerin, die hier zugleich als Produzentin auftritt und ebenso verletzlich wie reflektiert das gigantische Potenzial ihres Songwritings offenbart. Es ist eine Form von Art Pop, der wir in den schwierigsten Lebenssituationen lauschen können, die uns aber auch nach einem stressigen Arbeitstag Trost spendet – eine Musik voller Poesie, Atmosphäre und Ausdruckskraft.