
Honeyglaze
Mit dem ziemlichen Gegenteil eines Konzeptalbums wollten sie ihr Studiodebüt geben, sagten Honeyglaze vor Jahren mal in einem Interview. Verschiedene Songwriting-Ansätze testen, dabei treiben lassen und Ideen miteinander verbinden, die andernfalls verworfen worden wären – alles davon gelingt dann auch tatsächlich auf dem ersten Album „Honeyglaze“ (2022). Mit spielerischer Leichtigkeit holt das Londoner Trio Soundskizzen früher Broadcast anno „Haha Sound“ (2003) ins Präsens und setzt diese in Bezug zu zeitgenössischen Jangle-Gitarren oder Post-Punk-Anflügen, die sich elegant in einem gewissen Pop-Appeal auflösen können. Puh. Das zweite Album „Real Deal“ (2024) wird seinem Namen letztes Jahr dementsprechend auf allen Ebenen gerecht und addiert dazu flirrende Distortions mit Spoken-Word-Passagen voller Entfremdung und kreativem Schlagwerk. Warum also nicht diesen atmosphärischen Post-Indie neben Midwest Emo und den omnipotenten Math-Pop der pulsierenden Windmill Scene stellen, wenn derart schöne, wahre, gute Songs dabei herumkommen? Wie sie diesen unverwechselbaren Sound vor Publikum präsentieren, ist eine von vielen spannenden Fragen, denen bei uns Antworten folgen werden.