
Kochkraft durch KMA
Den eigenen politischen Standpunkt kleiden sie in ein Gewand gespickt mit Absurditäten und dadaistischen Stilblüten; den dazugehörigen Sound verordnen sie zwischen dekonstruiertem Rock'n'Roll, körnigen Wave-Cut-Ups und „Neuer Deutscher Kelle“, die sich aus diversen Töpfen bedient: Kochkraft durch KMA sind in vielerlei Hinsicht die These und Antithese zum postmodernen Bandprojekt in den neuen Zwanzigern. Thematisch, musikalisch, medial einem Kessel Buntes am nächsten, braut das Quartett aus Duisburg einen berauschenden Trunk für die Generation „Alles muss, nichts kann“. Das Debütalbum „Endlich Läuse“ (2018) und vor allem die Charity-Aktion „Cock am Ring“, bei der Projekte mit FLINTA*+-Beteiligung Songs von Männerbands aus dem Lineup von Rock am Ring covern, unterstreichen die klug verschachtelte Ironie und No-Fucks-Given-Attitüde dieser musikalisch-politischen Aktionen. Mit denen irritiert die Formation auch auf dem neuesten Geniestreich „Hardcore Never Dies Das“ ganz bewusst und liefern einen Soundtrack für alle, die auch im Angesicht einer brennenden Welt das Tanzen nicht verlernt haben.