
Kue Varo & The Only Hopes
Wie eine postmoderne Hexe auf der Suche nach einer verschollenen Seelenverwandten taumeln die Songs von Kue Varo durch staubige Wüstenlandschaften, der orangenen Abendsonne entgegen. Queer, im Autismus-Spektrum und aufgewachsen in einer baptistischen Familie, kann die Singer-Songwriterin das eine oder andere Liedchen von Fernweh, von dem Wunsch nach Ausbruch und Emanzipation singen. Sehr nachvollziehbar also, dass eine gewisse Sehnsucht den ätherischen Sound ihres Debütalbums „Cowboy Witchcraft“ (2023) durchzieht, das seinem Titel alle Ehre macht. Gleichermaßen verfluchter wie wunderschöner Gothic-Folk geht hier Hand in Hand mit Psych-Pop und rauchigem Art Rock nebst Südstaaten-Flair. Über allem schwebt das facettenreiche, stets kraftvolle Timbre einer Sängerin von seltener Authentizität. Musik jenseits blutleerer KI-Slops, die diese emotionale Soundsignatur auch künftig nicht zu imitieren vermögen.