
Louis Ottley
Immer auf dem Sprung, immer mit der Zange am Zahn der Zeit, bereit zu ziehen: Louis Ottley ist eine Chimäre des Berliner und Birminghamer Untergrunds, dem Schubladen mehr als Sprungbretter ins Ungewisse dienen. Mit der rohen Energie früher Punk-Ikonen, dem dunklen Organ eines Black Lives Matter-Demoführers und dem wortreichen Bravado der Gen Z schreibt der Sänger und Texter Songs für den kommenden Aufstand – gegen Ausbeutung und Ungleichheit, gegen Kapital und Militarisierung. Zusammen mit David-Elias Ehoulan, seines Zeichens Sänger von Schorl3, bringt er vor zwei Jahren im Zeitraum eines Monats rund 15 Demos aufs Band, die Zorn und Zuversicht auf bemerkenswerte Weise in Symbiose setzen. Zwischen zeitgenössischem Post-Punk, britischen Einflüssen aus der Windmill-Szene und sonoren Deadpan-Vocals steckt Louis Ottley so seinen unverwechselbaren Sound ab, der in diesigen Clubs ebenso gut funktioniert wie auf großen Festivalbühnen zwischen London und Leipzig. Allerhöchste Zeit also, dass er mit seinem Debütalbum „Capital“ (2025) diesen September sein Reeperbahn-Debüt gibt – ein Konzert, das Punk-Afficionados keinesfalls verpassen sollten und das hoffentlich eines von vielen kommenden sein wird.