
Marissa Burwell
Vom Persönlichen zum Nahbaren zieht Marissa Burwell seit jeher große Kreise in ihren Liedern. Schon das Debütalbum „Bittersweet“ (2022) zeigt die kanadische Singer-Songwriterin auf textlicher wie tonaler Ebene verletzlich, intim aber auch musikalisch versiert. Teils Tagebucheintrag, teils vertraulicher Diskurs mit ihrem Publikum, geraten ihre Veröffentlichungen durch ein warmes Crooning, filmreifes Storytelling und verfangende Melodien zu Hörerfahrungen mit Therapiecharakter. Ihr neues Album „Before The Hour's Up“ (2025) beschäftigt sich mit den Erwartungen, die viele an eine Therapie haben: kann ich alle wichtigen Themen ansprechen? Werde ich Lösungen erkennen? Bin ich hinterher beruhigt? Finde ich Trost? Die Sehnsucht nach Nähe, nach Resonanz ist allgegenwärtig auf diesem Album, das Marissa Burwell in Kollaboration mit einer Reihe anderer Kunstschaffender realisiert hat und ganz sicher ihre bislang intensivste Arbeit darstellt. Kein Zweifel also, dass diese Intimität auch bei ihrem Konzert in Hamburg zu einer greifbaren Atmosphäre beitragen wird.