
naya mö
Eine seltsame Vertrautheit stellt sich ein, wenn die ersten Töne eines Songs von Naya Fellonneau erklingen. Als ergäben die simplen Melodien und zurückhaltenden Arrangements eine Erinnerung, die nicht die eigene ist – warm, intim und auch ein wenig schmerzhaft. Mit „Before The Darkness Comes Again“ (2024) und „Lost Minds“ (2024) gibt sie im vergangenen Jahr einen Vorgeschmack ihrer künstlerischen Vision, die sie seither konsequent verfolgt: samtener Bedroom Pop mit shoegazigen Gitarren, eine Reduktion aufs Wesentliche, auf einen melodischen Twist, eine zarte Variation in Stimmbild oder Instrumentierung, die für feuchte Augen sorgt. Unter dem Alias naya mö ist die französische Singer-Songwriterin also an den Zwischentönen, am Subtilen und Unscheinbaren interessiert. Kaum besser hätte sie daher ihre Debüt-EP „Dealing With Ghosts“ (2025) taufen können, deren Cover sie verschwommen am Waldrand zeigt, mit dem Kopf auf die Schuhe starrend und eine alte E-Gitarre zupfend. Von den Geistern des Shoegazing durchzogen, können ihre Lieder so Trost und Geborgenheit an den schwärzesten Tagen bedeuten, zugleich aber auch Hoffnung spenden. Eine seltene musikalische Qualität, die sie bei uns live auf die Bühne bringen wird.