No Frills

Ein Rezept, so einfach wie bestechend: man nehme den zurückgelehnten Sarkasmus von The Monkees, gebe etwas von der melodischen Leichtigkeit von The Zombies anno 1968 hinzu und schmecke mit den skizzenhaften Arrangements einer Band wie Weezer ab. Garniert wird das Ganze mit zeitgenössischen Folk-Sensibilitäten und vereinzelten zurückhaltenden Streicher-Arrangements. So entwerfen No Frills Musik für entspannte Tage auf Blumenwiesen, wenn der Wahnsinn der Welt zwar nicht gelöst, aber zumindest für ein paar Momente kaum mehr von Bedeutung ist. Songwriter-Introspektion zwischen radikaler Akzeptanz und stiller Verzweiflung, an den Rändern ausstaffiert mit poetischem Understatement. Titel und Cover ihres jüngsten Albums „Sad Clown“ (2025) geben den Impetus dieser Band damit perfekt wieder und unterstreichen den Eindruck, dass diese fünf Kanadier vor allem die geschulten Ohren arrivierter Indie-Feinschmecker umgarnen könnten. Ohne Konjunktiv.