Otis Mensah

Poetisch, mit geschärftem Blick für die vermeintlichen Nebensächlichkeiten des täglichen Erlebens, gesamtgesellschaftliche Entwicklungen beobachtend, ein klangkünstlerisch ohne kreative Grenzkontrollen: Otis Mensah realisiert Rapmusik jenseits von Konventionen, frei von jeglicher Verwertungslogik. In Berlin lebend und wirkend ist Otis Mensah in den vergangenen zehn Jahren immer wieder durch EPs wie „Computers Outside“ (2016) oder „Rap Poetics“ (2019) in Erscheinung getreten und hat sich schrittweise zur Lieblingsperson findiger Crate Digger entwickelt. Beats zwischen Library Music und Smooth Jazz, Conscious Hip-Hop und experimentellem Sampling dienen Otis Mensah als Fundament, über dem  Texte zwischen introspektiver Gegenwartsverhandlung und satirischer Desillusionierung gestaltet werden. Das kürzlich veröffentlichte Debütalbum „Before The Noise My Cousin“ (2025) wirkt folgerichtig wie die Arbeit einer arrivierten Rap-Persönlichkeit, die so nur in der von kulturellen Widersprüchen zerrissenen Post-Covid-Ära entstehen kann. Hip-Hop in der Tradition von Moor Mother und Little Simz, von Benjamin Zephaniah und Yves Tumor.