
PORIJ
Mit dem Durchhaltevermögen eines barfüßigen Marathonläufers erspielen sich Porij über die erste Hälfte der neuen Zwanziger einen Ruf als Reformer zwischen den Sphären: hier die liebevoll handgemachten Indietronica-Arrangements, dort der entgrenzte Sound von aktuellem Synthpop und Liquid Drum and Bass. Leicht war das nicht. Das Quartett aus Manchester durchläuft Besetzungswechsel, droppt die Debüt-EP „Breakfast“ über das eigene Label Oat Gang Records und eröffnet kurz darauf trotzdem gigantische Stadionkonzerte für Coldplay. Doch wen wundert's: Porij entwerfen Pop mit Impact, streuen Ingredienzen von House bis UK-Garage in ihren Mix und servieren das Ganze völlig unprätentiös mit viel Liebe zum Detail. Die Analogien zur wichtigsten Mahlzeit des Tages hören da aber noch lange nicht auf: letztes Jahr kommt mit „Teething“ (2024) das Debütalbum via PIAS und wird dank ekstatischer Melodien und schimmernder Vocals zu einem der wichtigsten Releases des Sommers. Den unverwechselbaren signature Sound etabliert, zählen Porij zu den entspanntesten und gleichzeitig aufregendsten Bands, die derzeit aus dem UK kommen.