
R.Y.F
Zwar ist Francesca Morello auch in ihrer italienischen Heimat nach wie vor eine Art Geheimtipp für eklektische Clubbanger, doch hat das eher strukturelle als qualitative Gründe. Denn der hochenergetische Dance-Punk der DIY-Künstlerin ist an Immersionskraft kaum zu überbieten und dürfte sich schon sehr bald auch in anderen Teilen Europas durch diverse DJ-Sets und Mundpropaganda ihrer Fans verbreiten. Vom Debüt „Shameful Tomboy“ (2019) über das post-industrielle Electroclash-Kleinod „Everything Burns“ (2021) bis zum letztes Jahr veröffentlichten „Deep Dark Blue“ (2024) ist eine klare Entwicklung erkennbar, die sich in Produktionswerten ebenso wie im dringlichen Songwriting niederschlägt. Von Album zu Album gelingt es der selbstbewussten Electro-Punkerin auf diese Weise sämtliche Qualitäten ihres körperlichen Sounds zu erweitern und zu verfeinern. Tracks wie „Cassandra“ (2021) sind neben persönlichen Befreiungsschlägen aber auch tanzbare Hymnen der LGBTQ-Community, für die sie unter ihrem Alias R.Y.F. ungebrochenen Support demonstriert. Live ein echtes Erlebnis.