
Sex Mask
In mehreren Akten der Selbstermächtigung haben Sex Mask über die letzten drei Jahre hinweg kontinuierlich ihre Credentials aufgebaut - sowohl als arrivierte Punk-Reformer wie auch als irrer Live-Act. Mit Songs vom Kaliber „How To Be Cool At Parties“ oder „Birds“ (2023) zockte sich das Trio aus Melbourne durch sämtliche Radiostationen Down Under und landete anschließend zielsicher in den relevantesten Playlisten die mit Tags wie Post-Punk, Industrial, Goth oder Noise Rock versehen sind. Zwar treffen all diese Begriffe den Sex-Mask-Sound nicht ganz von oben, doch sind die Einflüsse mindestens so vielseitig. Gerne von grobkörnigen Distortions grundiert, sickern hier kühl groovende Synths und Gitarren in ein Rhythmusfundament, das in jeder Geschwindigkeit funktioniert. Teilweise taoistisches Rätsel, dann wieder Manifest für Außenseiter, im nächsten Moment jungianische Relfexion über das Unbewusste, sind auch die Lyrics von Sänger Ry Gray ein Amalgam von Inspirationen. Sowohl auf der musikalischen als auch der lyrischen Ebene etablieren Sex Mask quasi aus dem Stegreif einen ureigenen Punk-Sound, für den sie vom SXSW in Sydney bis zum britischen Great Escape Festival schon gefeiert werden. Wer sie vor dem Hype schon live sehen will, hat im September bei uns die Chance.