Nicht so ganz Rap, nicht so ganz Indie Pop. Irgendwie ziemlich nachdenklich, vielleicht sogar melancholisch, dennoch aber voller Hoffnung für eine bessere Zukunft. Den schmalen Grat zwischen widersprüchlichen Emotionen tänzelt Vince mit einer Leichtigkeit entlang, die inspirieren kann. Dabei muss mensch ganz schön viel Ahnung von Musik vorweisen können, um diesen Sound so auf die Bühnen der Republik und dann auch noch in Songs wie „Letzter Sommer“ (2024) oder „Wacklige Beine“ (2025) zu übersetzen. Dabei gibt sich der Sänger und Rapper auf seiner Debüt-EP „Kein Plan, aber davon ne Menge“ (2025) sympathisch bescheiden, liefert aber dennoch den idealen Soundtrack für das Lebensgefühl einer ganzen Generation. Den mentalen und gesamtgesellschaftlichen Unsicherheiten unserer Zeit, dem überhypten Lifestyle-Angebot der Socials, aber auch dem Wunsch einfach mal Pause von all dem machen zu können, begegnet Vince mit Musik als Gegengift. Funktioniert nicht nur unterm Airpod, sondern auch und vor allem live auf der Bühne.