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Freiheit, Freiheit, Wirklichkeit
20 Bestätigungen im Filmprogramm – zwischen Aufbruch, Grenzerfahrung und Wirklichkeit. Und mittendrin feiert das „UNERHÖRT! Filmfestival“ mit Filmen über Musiker, Bands und ihre Fans, über Musikbewegungen zwischen Underground und Hochkultur sein 10-jähriges Jubiläum auf dem Reeperbahn Festival.
Wohl kein Land der Welt eignet sich besser für spirituelle Grenzerfahrungen als Indien. Das dachten sich nicht nur die Beatles, sondern auch der britische Rock-Musiker Johnny Greenwood (Radiohead) und der israelische Komponist Shye Ben Tzur.
Begleitet werden die beiden Ausnahmemusiker vom 5-fachen Oscar Preisträger Paul Thomas Anderson, der in seinem ersten Dokumentarfilm „Junun“ (Foto), nur mit einer Handkamera bewaffnet, die Album-Aufnahmen mit der Gruppe Rajasthan Express in einer alten indischen Burganlage festhält.
Weitaus progressiver und politischer sind die Werke von den arabischen Künstlern, die Farid Eslam in „Yallah! Underground“ durch die Proteste und Aufruhen des Arabischen Frühlings begleitet. Repression trifft auf liberale Weltanschauung, Gefühle der Enttäuschung wechseln sich ab mit vagen Hoffnungen – direkt aus den Tiefen des arabischen Undergrounds.
Über die enge Verbindung von Musik und politischer Haltung könnte man ganze Bücher schreiben – oder eben einen Film drehen. In dem mit dem Grimme-Preis nominierten Dokumentarfilm „Deutsche Pop Zustände – Eine Geschichte rechter Musik“ widmen sich die beiden Filmemacher Dietmar Prost und Lucía Palacios dem Zusammenspiel von Popkultur und rechter Ideologie. Wissenschaftler, Musiker und Aussteiger aus der rechten Szene kommentieren und analysieren die Tragweite rechter Musik in Deutschland.
In Mali geht die Gefahr nicht von der Musik aus, sondern vielmehr von radikalen Islamisten, die im Norden des afrikanischen Landes weltliche Musik und Tanz verbieten. In „Mali Blues“ erzählt Filmemacher Lutz Gregor von der vereinenden Kraft der Musik. Vier Musiker, die Hass, Misstrauen und eine radikale Auslegung des Islams nicht akzeptieren wollen, weder in Mali noch an einem anderen Ort der Welt.
Dem Großteil der Welt bisher unbekannt: Die weibliche Graffiti-Szene.
Bei ihrem Versuch, die von Frauen aus der Szene festzuhalten, bereiste die tschechische Graffitikünstlerin Sany in 7 Jahren 15 Städte auf der ganzen Welt. Ihr Film „Girl Power“ berichtet eindrucksvoll von starken Charakteren, die sich mit unbändigem Willen in einer Männer dominierten Szene durchsetzen wollen.
Das komplette Filmprogramm und all weiteren Bestätigungen gibt es hier.