Critical Lis­ten­ing: The Problems with Strea­ming Culture

Streaming Saved the Global Recorded Music Business - but not Musicians

Session
Time
-
o'clock
LocationEast Hotel / C2
Talk
Recorded Music
EN

Nach einer Einführung zu ihrem Buch „Mood Machine – The Rise of Spotify and the Costs of the Perfect Playlist“ durch die Musikjournalistin Liz Pelly freuen wir uns auf eine angeregte Diskussion zwischen Pelly und dem Labelgründer, Produzenten und Autor Johann Scheerer, der kürzlich zwei Artikel über die Kultur des Streamings in der deutschen Wochenzeitung Die Zeit veröffentlicht hat. Eine seiner Thesen lautet, dass eine Einschränkung des Angebots, eine Rückkehr zur Knappheit, die Antwort auf die aktuellen strukurellen Probleme der Musikwelt sein könnte. Seiner Einschätzung nach werden Probleme wie das heutige massive Überangebot an Musik langfristige Folgen wie einem Verlust an Vielfalt, einer Abwertung kreativer Arbeit und eine wachsende Abhängigkeit von monopolistischen Plattformen haben. 

Pelly vertritt hingegen die Ansicht, dass die Entwicklung hin zu einem universellen Zugang zum Erstellen und Hören von Musik eine positive Sache ist, dass das Problem jedoch in den räuberischen Praktiken der Musikindustrie und den Marktmanipulationen durch große Labels und Streaming-Unternehmen liegt. Unabhängig davon, wie ihre möglichen Lösungen und Prognosen aussehen mögen, sind sich die Referenten unserer Sitzung in einem Punkt einig: Es gibt ein strukturelles Problem. Wie Liz Pelly feststellt: „Streaming mag die globale Musikindustrie gerettet haben, aber es hat die Musiker*innen nicht gerettet. Seit Jahren sprechen Künstler*innen über die Herausforderungen, sich in der aktuellen digitalen Musik- und Medienlandschaft zurechtzufinden: die verschwindend geringen Einnahmen, undurchsichtige Algorithmen, Payola-ähnliche Praktiken, der Wettbewerb auf dem Markt mit Ghost-Künstler*innen ... die Liste lässt sich fortsetzen. Im Jahr 2025, während die Debatte über den Einfluss von KI auf Musik-Discovery und kreative Arbeit weitergeht, wird diese Debatte für Musiker*innen und Konsument*innen gleichermaßen immer dringlicher.“