Far Caspian
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Far Caspian

Indie
GB

Scheinbar zwischen Schlafzimmer und Morgenkaffee entstanden, geht der träumende Indie Pop von Far Caspian zunächst ganz sanft ins Ohr und dreht dann dort genussvoll seine Runden. Dabei wird das Songwriting der vierköpfigen Band aus Leeds von einer prägnanten Dualität bestimmt: Lyrisch mit höchst persönlichen, introspektiven Themen beschäftigt, klingen Instrumentierung und Arrangements zumeist heiter bis leicht bewölkt – ein Widerspiel, das sich nicht immer nach dem ersten Hören direkt erschließt, dann aber umso länger nachklingt. Etwas geblendet von den ersten Sonnenstrahlen des Tages und doch mit Vorfreude auf alles, was er bringen könnte, erscheinen Alben wie das Debüt „Ways To Get Out“ (2021) oder „The Last Remaining Light“ (2023) deshalb wie entspannte Reflexionen über das Leben, Lieben und Leiden in einer sich immer weiter beschleunigenden Welt. Doch ist das hier mehr als nur angemessene Begleitmusik beim Runterkommen von einem stressigen Alltag oder das auditive Gegengift für Insta-Hektiker: Far Caspian entdecken die Tugenden des sonnenverliebten Dream Pop der Neunziger wieder und transkribieren sie ebenso bescheiden wie wirkmächtig in die Gegenwart.

Image: Joel Johnston
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