
Grenzkontrolle
Die neueste Neue Deutsche Welle schwappt von Köln aus in beide Richtungen des Rheins und weit darüber hinaus. Geboren aus der Frustration über die Situation im Lande, macht sich Don L. Gaspár Ali Gedanken darüber, wie die Abwärtsspirale unserer Gesellschaft aufzuhalten ist. Rechtsruck quer durch alle Schichten, Klimakrise, Nahost-Konflikt, Wohnungsnot, Vermögensungleichheit – die Zeichen stehen auf Sturm und der ist ganz ohne Zweifel auch notwendig. Mit seiner Band Grenzkontrolle wirft der Dichter und Musiker nun einen Punk-Cocktail in die Mitte der Gesellschaft, die ihre eigenen Extremismen unter dem Deckmäntelchen politischer Mäßigung kultiviert. Nichts ist hier noch gemäßigt. Und so prügeln Grenzkontrolle mit Songs wie „Revolution“ oder der Hommage an die todesmutigen Edelweißpiraten im dritten Reich „Edelweiß“ auf die Zustände ein, die von den Mächtigen im Land gerne relativiert und als naturgegeben dargestellt werden. Es ist Punk-Rock, der an Fliehende Stürme oder Grauzone erinnert, an die subversive Energie der 80er – und der dennoch höchst zeitgemäß tönt. Gut möglich, dass hier eine Band in den ersten Atemzügen liegt, deren kulturelle Bedeutung über die kommenden Jahre kaum abzusehen ist. Aufstehen lautet also die Devise – aufstehen und mitgehen.