
James Jonathan Clancy
Nichts weniger als sein bisheriges Opus Magnum ist James Jonathan Clancy mit dem vergangenes Jahr erschienenen „Sprecato“ (2024) gelungen. Sieben Jahre nach seinem letzten Release als His Clancyness fächert der Gründer der italienischen Talentschmiede Maple Death Records ein beeindruckendes Repertoire eklektischer Einflüsse auf, die wie Puzzleteile erst verwirren und dann perfekt ineinandergreifen. Kosmischer Eremiten-Folk verschwimmt hier mit entrücktem Proto-Ambient und den cineastischen Qualitäten früher, italienischer Filmsoundtracks. Das Resultat ist zugleich Brennglas und Reflexion seines bisherigen Schaffens, musikalisch befreit von trägen Konventionen und dank virtuoser Gastmusikerinnen wie Andrea Belfi (Drums) sowie der Kernbesetzung aus Dominique Vaccaro (Gitarre), Andrea De Franco (Synths) und Kyle Knapp (Sax) ein Hochgenuss in Arrangements und Instrumentierung. So sehr Früharbeiten wie „Always Mist“ (2010) oder das A Classic Education-Debüt „Call It Blazing“ (2011) auch die Fundamente für diesen Sound gelegt haben, so sehr hat sich seine Clancyness doch auf faszinierende Weise auch von diesen Anfängen emanzipiert und abenteuerlustig weiterentwickelt. Wer wissen will, wie das live klingt, sollte sich seinen Gig bei uns keinesfalls entgehen lassen.