
Retrofile
Manchmal klingt nichts zeitgemäßer als eine Neuinterpretation des Vergangenen. Das warme Wechselspiel von Synthesizern und Gitarren, die melodischen Pop-Hooks der 80er und die funky Grooves sämtlicher Disco-Revivals überblenden die Brüder Luke und Noah Martino zu einer entsprechenden Soundcollage mit hohem Ohrwurmcharakter. Auch wenn sämtliche Zutaten von Songs wie ihrer Debüt-Single „Two Words“ (2017) oder dem elektronisch verspielten „Bad Dreams“ (2020) bekannt sind, haben Retrofile die Rezeptur für ihre ganz eigene Geschmacksrichtung moderner Popmusik im Alleingang gefunden. Der Titel ihrer ersten EP „Heard It All Before“ (2019) entbehrt daher auch nicht einer gewissen Ironie, mit der das Duo ohnehin gerne spielt. Zahllose ausverkaufte Konzerte, eine Pandemie und zwei kreative Auszeiten später haben Retrofile das nächtelange Tüfteln an frischen Songideen in ihr erstes Studioalbum übersetzt. „Comfort In A Crowd“ (2025) erscheint diesen Oktober und spoilert wieder einmal augenzwinkernd im Namen, was zu erwarten ist: markantes Songwriting zwischen New Wave und modernen Pop-Sensibilitäten versehen mit vertrauten Livequalitäten und mehr als einem soft spot für schimmernde Melodien, die hängen bleiben.