Die Subversion gängiger Erwartungshaltung steht bei Tukan seit jeher ganz oben auf der Agenda. Kaum auf der Bildfläche der belgischen Musikszene erschienen, hat das Brüsseler Quartett in Windeseile einen Ruf als brillanter Live-Act mit schier endlosen Ideen und einem für diesen Stilmix bemerkenswerten Fokus sicher. Wie das geht? Die Beats tänzeln zwischen pulsierendem Retrofuturismus und einem alternativen Dance-Verständnis, die Instrumentierung ist ebenso einer Funk-Kombo wie einem Indietronica-Bedroom-Projekt gemein und in wohldosierten Akzenten inkorporieren Tukan auch Techno oder Jazz. Wer also stilistisch irgendetwas erwartet, wird eines Besseren belehrt und lernt dann schließlich: diese Band schafft es immer wieder anders und doch stets wie niemand sonst zu klingen. Schon nach dem Debüt „Atoll“ (2022) überschlug sich die Presse mit Lobeshymnen, während eine Welt-Tournee mit über 150 Terminen ratzfatz ausverkauft war. Der Tukan-Sound war geboren, poliert und etabliert. Jetzt stehen sie mit dem Nachfolger „Human Drift“ (2025) bei uns auf der Matte und zelebrieren nach allen Regeln der Kunst die Lust an Tanz und Ekstase, an Synergie und Energie. Bitte anschnallen.