
Yasmine Hamdan
Von ersten Alben ihrer Band Soap Kills über Gastauftritte in Filmen wie Jim Jarmuschs genialer Vampir-Romanze „Only Lovers Left Alive“ bis hin zu ihren eigenen Solo-Arbeiten, hat Yasmine Hamdan (ياسمين حمدان) seit der Jahrtausendwende eine ebenso steile wie selbstbestimmte Laufbahn verfolgt. Die libanesische Sängerin, Songwriterin und Schauspielerin verweigert sich einer Dualität zwischen sogenannter westlicher und arabischer Musik, entdeckt stattdessen Kongruenzen und Ambivalenzen, die es zu verschmelzen gilt. Mit Alben wie „Ya Nass“ (2013) oder „Al Jamílat“ (2017) entwickelt Hamdan während der 2010er eine unverwechselbare Stilsignatur zwischen arabischen Skalen, Art Pop, Trip-Hop und der Poesie einer Songwriterin von Weltrang. Es ist Musik, deren Intensität verfängt und global verstanden wird – aber dennoch ganz eigen klingt. Die humanitären Tragödien des Nahen Ostens, die mannigfaltigen kulturellen Differenzen, aber auch die künstlerische Tiefe und Würde der Menschen in dieser so geschichtsträchtigen Region unseres Planeten kommen im Sound der Künstlerin auf eine Weise zum Ausdruck, die gleichermaßen mystisch und natürlich wirkt. Nachdem es viele Jahre ruhig um Yasmine Hamdan geworden war, kehrt sie im September mit ihrem dritten Soloalbum „I Remember I Forget“, zurück. Die ersten Singles „Shmaali“ und „Hon“ lassen bereits erahnen, was uns hier blüht: feinfühliger arabischer Pop mit magischen Produktionswerten.