Hy­per­re­ak­tiv. Wie in Sozialen Medien um Deu­tungs­macht gekämpft wird

re:publica Hamburg x Reeperbahn Festival

re:publica
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o'clock
LocationTBA
Workshop
Media & Journalism
DE

Jeder Like, jeder Kommentar, jeder Share ist mehr als nur eine flüchtige Geste – er formt aktiv die Diskurse unserer Zeit. Die Kulturwissenschaftlerin Annekathrin Kohout erkundet die Sozialen Medien als eine Welt, in der alles auf Reaktionen ausgelegt ist.

Nur wer permanent beurteilt, kommentiert, teilt oder mit seinen Beiträgen selbst starke Interaktionen hervorruft, wird hier von den Algorithmen belohnt. Dabei sind wir User weder deren hilflose Opfer noch perfide Manipulatoren – sondern aktive Mitgestalter einer Reaktionskultur, die aber zunehmend von Missverständnissen, permanenten Infragestellungen und Gegnerschaft geprägt ist. So entsteht ein perfider Kreislauf: Erst wird systematisch alles in Zweifel gezogen, dann werden neue "Wahrheiten" verkauft. Anhand prägnanter Fallbeispiele und persönlicher Erfahrungen macht Kohout die bisher noch kaum analysierten Mechanismen dieser Reaktionskultur durchschaubar. Dabei lädt sie auch zur kritischen Selbstreflexion ein: Wie tragen wir selbst zu den Problemen bei, die wir in den Sozialen Medien beklagen? Und wie können wir lernen, die neu gewonnene Diskursmacht zu verteidigen und verantwortungsvoll zu nutzen?