
Mei Semones
Verspielt und unschuldig flottiert die Musik von Mei Semones durch die Luft, wie ein Kindergedicht, das auf einem Strauß Luftballons niedergeschrieben wurde. Ambitioniert in ihrer Vision, komplex in der Instrumentierung, eklektisch und doch konsistent in der Ausführung macht die in Brooklyn ansässige Singer-Songwriterin und Komponistin mit ihrem dieses Jahr bei den Tastemakern von Bayonet Records veröffentlichten Debütalbum „Animaru“ ein auditives Kaleidoskop voll unerhörter Lieder auf. Hochmelodisch und warm, technisch brillant ausgeführt und doch unbekümmert leicht kommen hier introspektiver Folk und japanische Poesie, Bossa nova und mathematisch arrangierter Pop, Indie Rock und zurückgelehnter Jazz zusammen. Das Resultat klingt wie ein Kammerorchester im Schlafzimmer der Künstlerin, perfekt aufeinander abgestimmt, als würden sie seit Monaten und Jahren nichts anderes machen außer herausragendes Liedgut wie „Tora Moyo“ oder das eruptierende „Rat With Wings“ einzustudieren. Spannung und Erlösung sind die beiden Pole, zwischen denen Mei Semones ein wahnsinnig facettenreiches und mit jeder Menge Herzblut dargebotenes Stück Musikgeschichte präsentiert. Believe the hype: diese Frau spielt in einer Liga, die gänzlich ihr gehört.